Sprachbildung statt Sprachtraining
„Sprachförderung“ hat bildungspolitisch eine hohe Priorität. Allerdings ist umstritten, welche pädagogischen Konzepte angemessen und wie sie didaktisch-methodisch umzusetzen sind. Aus diesem Grund haben Grundschulverband und Friedrich-Verlag Expertinnen und Experten zu einer Fachtagung eingeladen, um vier Fragen zu diskutieren:
(1) Implizit oder explizit: Wie lernen Kinder die Muttersprache, eine Zweitsprache, die Schriftsprache?
(2) Sprachbildung – Sprachförderung – Sprachtherapie? Prinzipien und Konzepte einer dialogischen Unterstützung des Spracherwerbs in Kindergarten und Schule.
(3) Qualifizierung der Fachkräfte
(4) Welche Rahmenbedingungen/Strukturen sind für Sprachbildung und Sprachförderung in Kita und Schule hilfreich? Brauchen Kitas und Schulen Sprachbildungskonzepte?
In den intensiven Diskussionen zwischen KollegInnen aus der Praxis und aus verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen schälte sich ein Grundkonsens heraus, den die Veranstalter in der beiliegenden Erklärung unter dem Titel „Sprachbildung statt Sprachtraining“ zusammengefasst haben.
Wir hoffen, dass unsere Thesen auch andere im Feld der Sprachförderung Engagierte dazu anregen, gegenüber den politisch Verantwortlichen entschieden für die fachlich begründeten Ansprüche einzutreten. Grundschulverband und Friedrich-Verlag werden mit dem Expertenkreis auf einer Folgetagung beraten, wie diese Prinzipien konkret umgesetzt werden können.