Argumente zum Rechtschreiben
Ministerin Eisenmann stellt die pädagogische Verantwortung und die Methodenfreiheit von Lehrerinnen und Lehrern in Frage. Konkreter Anlass ist ein Brief von Frau Dr. Susanne Eisenmann, der Anfang Dezember an alle Grundschulen gegangen ist, über dessen Inhalt wir erstaunt und irritiert sind.
Die darin angesprochenen Punkte und auch Äußerungen der Ministerin diesbezüglich in der Öffentlichkeit und in der Presse verursachen große Unruhe in den Kollegien und Studienseminaren, die sich hilfesuchend an uns gewandt haben, und Verärgerung auch in den Schulämtern, die nicht vorab informiert worden waren.
Im Brief spricht die Ministerin davon, dass „richtiges Schreiben“ eine „Schlüsselkompetenz“ sei, die „wieder [!] gestärkt werden“ müsse. Dies legt den Umkehrschluss nahe, dass den Grundschullehrkräften unterstellt wird, die Entwicklung dieser Kompetenz vernachlässigt zu haben. Die uns vorliegenden empirischen Untersuchungen zeigen, dass die Rechtschreibleistungen seit 2000 in der Sekundarstufe gleich geblieben, in der Grundschule sogar besser geworden sind.