Grundschulverband widerspricht GBW-Moratorium zur Digitalisierung in KITAs und Schulen

Folgen eines Verzichts auf digitale Medien in Bildungseinrichtungen

Der Grundschulverband warnt vor den negativen Folgen eines Verzichts auf digitale Medien in Grundschulen und KITAs. Das Moratorium der GBW weist berechtigt auf Gefahren digitaler Medien für das Aufwachsen von Kindern hin. Ein Verzicht in Bildungseinrichtungen verhindert allerdings eine systematische Einführung und Bildung in diesem Bereich und überlässt die Verantwortung für die sichere Nutzung digitaler Medien allein den Familien. Die Schule muss aus Sicht des Grundschulverbands das Aufwachsen von Kindern in der digital geprägten Welt unterstützen, indem sie systematisch in die Reflexion, Analyse, Nutzung und Gestaltung digitaler Medien und Technologien einführt. Dies auch, da die Nutzung digitaler Medien zu einer wichtigen Kulturtechnik geworden ist und damit die traditionellen Kulturtechniken erweitert.

Chancen digitaler Technologien für die Bildung

Digitale Technologien bieten enorme Chancen für das Aufwachsen und die Bildung von Kindern. Sie ermöglichen Zugang zu vielfältigen Bildungsangeboten und fördern – richtig eingesetzt – neben kognitiven Lernzielen auch die Persönlichkeitsentwicklung, Kreativität, Solidaritätsfähigkeit und eine gesunde Lebensführung. Schulen und KITAs müssen diese Bildungspotenziale nutzen, um Kinder angemessen für die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts vorzubereiten. Der Grundschulverband hat in zahlreichen Veröffentlichungen Möglichkeiten zur Entstehung neuer Lernkulturen in der Digitalität aufgezeigt.

Bedeutung der Medienpädagogik und ganzheitlicher Erfahrungen

Der Grundschulverband nimmt die Bedenken bezüglich der Risiken digitaler Medien ernst und betont die Wichtigkeit der Medienpädagogik in Grundschulen. Der Einsatz digitaler Medien in KITA und Grundschule ist in medienpädagogische Konzepte einzubinden, die das sichere Aufwachsen von Kindern unterstützen. Gleichzeitig hebt der Verband die Bedeutung lebensweltlicher und ganzheitlicher Erfahrungen in Natur und Kultur hervor, die im Zeitalter der Digitalisierung keinesfalls zu vernachlässigen sind. Kinder müssen gerade heute vielfältige Erfahrungen mit und ohne digitale Medien erwerben können. Kinder sollen auch durch solche Primärerfahrungen und den Einsatz analoger Medien ein vielfältiges Lernen erleben, das sie auf unterschiedliche Lebenssituationen vorbereitet. Der Verband sieht in einer solchen ganzheitlichen Bildung einen wesentlichen Baustein für die Entwicklung von Kindern in KITAs und Grundschulen.

Der Verband fordert konkret:

  1. Die verbindliche Verankerung einer digitalen Grundbildung in allen Bildungsplänen für die Grundschule unter besonderer Berücksichtigung der Medienpädagogik.
  2. Die Ausstattung aller Grundschulen mit den erforderlichen Geräten und einer angemessenen Netzinfrastruktur.
  3. Die Förderung von Forschungsprojekten zur Entwicklung neuer Grundschullernkulturen in der Digitalität.
  4. Die Weiterentwicklung der Lehrkraftaus- und weiterbildung unter Berücksichtigung medienpädagogischer, fachdidaktischer und grundschulpädagogischer Expertise.
  5. Die Förderung von Schulentwicklungsprojekten zur Entwicklung geeigneter Lösungen für Grundschulen.
  6. Die Entwicklung eines Beratungskonzepts für Eltern, das über negative Folgen digitaler Medien und Interventionsmaßnahmen informiert

Lesen Sie die vollständige Pressemiteilung und bilden sich eine Meinung.

Pressemitteilung „Grundschulverband fordert: Kein Stopp der Digitalen Grundbildung!“

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